
Jaclyn Lamb
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Was ist IGF-1?
Insulinähnliches Wachstumsfaktor-1 (IGF-1) ist ein Hormon, das vor allem von der Leber produziert wird und durch Wachstumshormone reguliert wird. Es spielt eine zentrale Rolle bei Zellwachstum, Gewebeerneuerung und Stoffwechselprozessen.
Warum werden IGF-1-Werte gemessen?
Diagnose: Abnormale Werte können auf hormonelle Störungen wie Akromegalie oder GH-Defizienz hinweisen.
Therapieüberwachung: Bei Patienten mit Wachstumshormontherapien hilft die Messung, die Behandlung zu optimieren.
Forschung: IGF-1 wird in Studien zur Alterungsforschung und Krebsprävention untersucht.
Normwerte – Wie sehen typische Referenzbereiche aus?
Altersgruppe Normalbereich (ng/ml)
Neugeborene 500–2 000
Kinder 300–1 200
Erwachsene 100–300
Ältere 50–150
Hinweis: Die Werte variieren je nach Labor und verwendeter Analysemethode.
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Messmethode
IGF-1 wird üblicherweise mittels Immunenzym- oder Radioimmunoassay bestimmt. Dabei werden Blutproben, meist morgens vor dem Frühstück, analysiert. Die Proben sollten innerhalb von 2 h gekühlt und anschließend im -20 °C–Gefrierfach bis zur Analyse gelagert werden.
Interpretation der Ergebnisse
Ergebnis Mögliche Ursachen
Zu niedrig GH-Defizienz, Unterernährung, Lebererkrankung, Schilddrüsenunterfunktion
Zu hoch Akromegalie, GH-Überproduktion, Tumoren (z. B. Hypophysenadenom), Übergewicht
Eine Abweichung von der Norm allein reicht jedoch nicht zur Diagnose; weitere Tests und klinische Befunde sind nötig.
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Einflussfaktoren
Alkohol: Kann IGF-1 senken.
Körperliche Aktivität: Regelmäßiges Training erhöht den Wert moderat.
Ernährung: Proteinreiche Diäten fördern die Produktion.
Medikamente: Kortikosteroide, Antiepileptika und andere können den Wert beeinflussen.
Was tun bei abnormalen Werten?
Ärztliche Rücksprache: Besprechen Sie die Ergebnisse mit Ihrem Arzt.
Weitere Untersuchungen: Hormontests (GH, LH, FSH), Bildgebung (MRT der Hypophyse) oder Leberfunktionstests können angefordert werden.
Behandlungsplan: Bei GH-Überproduktion kann eine Operation oder Strahlentherapie nötig sein; bei Defizienz kann eine Ersatztherapie sinnvoll sein.
Häufig gestellte Fragen
Frage Antwort
Wie oft sollte ich IGF-1 testen? Für Patienten mit bekannten Störungen: alle 6–12 Monate. Bei gesunden Erwachsenen ist ein jährlicher Check selten nötig.
Kann ich den Wert selbst beeinflussen? Ja, durch Ernährung, Bewegung und Vermeidung von Alkohol können Sie ihn positiv beeinflussen.
Ist IGF-1 ein guter Alterungsmarker? Studien zeigen Zusammenhänge, aber es gibt noch keine eindeutige Aussagekraft für klinische Praxis.
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Fazit
IGF-1 ist ein wichtiger Indikator für hormonelle Gesundheit und Stoffwechselbalance. Regelmäßige Bluttests, kombiniert mit einer sorgfältigen Interpretation durch Fachärzte, ermöglichen eine frühzeitige Erkennung von Störungen und die Optimierung therapeutischer Maßnahmen.
Insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) ist ein zentrales Hormon im menschlichen Körper, das vor allem für die Regulation von Zellwachstum, Zellteilung und Differenzierung verantwortlich ist. Es wird hauptsächlich in der Leber als Reaktion auf Wachstumshormonsignale produziert und wirkt sowohl autark als auch parakarn, indem es an spezifische IGF-1-Rezeptoren bindet und eine Signalkaskade auslöst, die zur Proteinsynthese, zum Zellüberleben und zur Gewebeerneuerung führt. Darüber hinaus spielt IGF-1 eine entscheidende Rolle in der Knochenbildung, im Muskelaufbau sowie bei der Steuerung des Energiestoffwechsels.
IGF-1 – Auf einen Blick
Typ: Peptidhormon, 70-Aminosäuren lang
Hauptproduktionsort: Leber (nach Stimuli wie Wachstumshormon)
Wirkmechanismus: Bindung an IGF-1-Rezeptor → Akt/PI3K-Signalweg, MAPK-Weg
Physiologische Funktionen: Zellproliferation, Differenzierung, Antiapoptose, Knochen- und Muskelwachstum, metabolische Regulation
Messung: Serumwerte durch ELISA oder RIA; Referenzbereiche variieren je nach Alter und Geschlecht
Mangel & Überschuss
Bei einem IGF-1-Mangel können Wachstumsverzögerungen auftreten, insbesondere bei Kindern, was zu einer vermöglichen „Wachstumshormonmangel"-Diagnose führen kann. In Erwachsenen äußert sich ein niedriger IGF-1-Spiegel häufig durch Müdigkeit, Muskelschwäche und eine abnehmende Knochenmineraldichte, was Osteoporose begünstigt.
Ein Überschuss an IGF-1 hingegen ist mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten verbunden, da die verstärkte Zellproliferation unkontrolliert wachsen kann. Zudem wurde ein Zusammenhang zwischen hohem IGF-1 und metabolischen Störungen wie Typ-2-Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. In seltenen Fällen führt ein zu hoher IGF-1-Spiegel zu acromegaly, einer Erkrankung mit übermäßigem Knochen- und Weichgewebswachstum.
Die Balance von IGF-1 ist daher entscheidend für die Aufrechterhaltung der normalen physiologischen Funktionen und die Prävention von Krankheiten. Untersuchungen zur Modulation dieses Hormons, sei es durch Ernährung, Bewegung oder medikamentöse Therapie, stehen im Fokus aktueller Forschung, um sowohl Wachstumsprobleme als auch Überwachungsrisiken gezielt zu adressieren.